von Bastian Amthor
Sonntag, spätnachmittags, die Halle im Berufsschulzentrum kocht – und unsere Norschter Jungs liefern einen Fight, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Bezirksliga-Handball, ein Derby, das seinem Namen alle Ehre machte: Emotionen pur, knallharte Zweikämpfe, hitzige Diskussionen auf dem Feld und daneben, ein Gegner, der mit allen Mitteln arbeitete – und am Ende das Glück auf seiner Seite hatte. Mit 29:30 unterlagen unsere Schutter hauchdünn der HSG EppLa, doch eines ist klar: Unsere Jungs haben Charakter gezeigt und sind als Mannschaft aufgetreten – stark unterstützt von der „A“ auf der Tribüne.
Dabei begann die Partie denkbar schwierig. Eppla kam wie die Feuerwehr aus der Kabine und legte eine 0:3-Führung hin, bevor unsere Norschter überhaupt ins Spiel fanden. Doch wer dachte, die Jungs lassen die Köpfe hängen, hatte sich geschnitten. Angeführt von Batiste Lang, der vom Siebenmeterpunkt eiskalt blieb, und den Rückraumraketen Ben Hoppe, Nikolas Große-Weischede und Dzenad Mustafic, kämpfte sich unser Team Tor um Tor zurück. Schon früh zeigte sich: Wir haben die Shooter, wir haben die Mentalität – und wir haben die Halle im Rücken.
Hoppe nahm das Heft in die Hand, ballerte die Kugel wieder und wieder unhaltbar ins Netz und riss seine Mitspieler mit. Mustafic ackerte unermüdlich, fand Lücken, wo keine waren, und traf fünfmal selbst. Große-Weischede zeigte seine ganze Variabilität: mal aus dem Rückraum, mal im Eins-gegen-Eins – fünf Treffer sprechen eine klare Sprache. Und dann war da noch Lang, der mit insgesamt acht Buden, davon drei Siebenmeter, das Herzstück unseres Offensivspiels war.
Zur Pause lagen unsere Norschter Jungs mit 13:16 zurück, aber jeder in der Halle wusste: Da geht noch was! Und wie unsere Schutter dann aus der Kabine kamen, war ein echtes Statement. Julian behielt trotz Kopftreffern den Kasten im Griff und Tor um Tor schmolz der Rückstand, Hoppe traf fast nach Belieben, Lang verwandelte sicher vom Punkt, und als Lennox Fuss zum 27:26 einschoss, stand die Halle Kopf. Da war er, der Moment, in dem der Sieg greifbar schien.
Doch Handball kann brutal sein. In der Crunch-Time flatterten die Nerven nicht bei unseren Jungs, sondern beim Gegner – nur dass Eppla das Quäntchen mehr Glück hatte. Abgefälschte Würfe, ein glücklicher Abpraller und plötzlich lagen die Gäste wieder vorne. Mustafic brachte uns mit seinem Treffer zum 29:30 zwar noch einmal ran, aber die letzten Sekunden reichten nicht mehr für den Ausgleich.
Unschöne Gesten, viel Trash-Talk und Diskussionen ohne Ende – das alles konnte den Stolz auf unsere Leistung nicht schmälern. Unsere Norschter Jungs haben Herz gezeigt, Moral bewiesen und einen Gegner am Rande der Niederlage gehabt, der glaubte, sich mit Cleverness durchmogeln zu können. Die Jungs haben uns nicht brechen lassen und haben bis zur letzten Sekunde gefightet.
Ja, die Punkte gingen an Eppla. Aber den Respekt der Halle – den haben sich unsere Schutter mehr als verdient. Und wenn sie so weiterspielen, dann werden die Norschter Buben sich die Belohnung in Form von Siegen holen. Das ist sicher.
Kader TuS Nordenstadt: