von Bastian Amthor
Von der ersten Sekunde an war Dampf im Kessel. Keine Abtastphase, kein Warten – es dauerte gerade einmal 32 Sekunden, da netzte Ben Hoppe zum 0:1 ein. Und damit war der Dosenöffner gefunden. Angriff um Angriff rollte über die Münsteraner Abwehr, und es schien, als hätten unsere Norschter Jungs einen Turbo gezündet, den keiner mehr ausschalten konnte.
Nikolas Große-Weischede – was für eine Maschine! Zehn Treffer, immer wieder aus dem Rückraum, als hätte er die Handball-Kanone im Arm. Kaum hatte Münster die Abwehr dichter gestellt, war Batiste Lang da: acht Tore, viele davon in den Momenten, wo Münster noch einmal Hoffnung schöpfen wollte. Keine Chance – die Norschter Nachwuchs-Schutter ließen nichts anbrennen und zerstörten selbst in der Abwehr die kleinste Chance. Schaffte es Münster dann doch mal durch die Defense scheiterte der Angriff zumeist an einer Glanzparade von Torhüter Julian Amthor.
Ben Hoppe? Neun Treffer, pure Spielfreude, eiskalte Abschlüsse. Und wenn man dachte, dass vorne mal kurz die Luft raus sein könnte, kam Lennox Fuss um die Ecke und rammte gleich sechs Buden ins Netz. Dazu Dzenad Mustafic: Fünf Tore, zwei davon sicher vom Punkt, und immer wieder mit dem Zug zum Tor, der eine Abwehrreihe nach der anderen auseinanderriss.
Aber was diesen Sieg wirklich ausmachte, war die Breite. Jeder hatte Bock, jeder war wach. Ob Sam Kraft mit seinem Treffer, Tim Runkel, der das Ding in Halbzeit eins eiskalt verwandelte, oder Shahrouz Sepanlou, der vom Siebenmeterpunkt Nerven wie Drahtseile zeigte – dieses Team kennt keine Lücken. Auch die Tore von Luke Goßmann (zwei Treffer) und Niklas Göbel (ebenfalls zwei Buden) hatten das Gewicht von Big Points, weil sie immer dann kamen, wenn die Jungs den Vorsprung noch weiter zementierten.
Zur Pause war das Ding beim 12:25 eigentlich schon durch, aber unsere Norschter haben nicht nachgelassen. Ganz im Gegenteil: Statt Verwaltung gab’s Vollgas bis zur Schlusssirene. Jeder Ballgewinn wurde in Tempo umgemünzt, jede Lücke gnadenlos genutzt. Münster fand keine Mittel, und die Halle wurde still – nur unsere Bank feierte jeden Treffer wie ein Endspiel.
Am Ende stand ein 23:46. Unsere Norschter Jungs haben gezeigt, dass sie in dieser Liga nicht nur mitspielen, sondern das Ding richtig ernst nehmen. Wenn dieser Spirit, diese Spielfreude und dieser Killerinstinkt bleiben – dann werden noch einige Gegner böse unter die Räder kommen.
Unsere Nachwuchs-Schutter haben sich an diesem Samstag nicht nur zwei Punkte geholt – sie haben ein Ausrufezeichen gesetzt. Münster hat’s abbekommen, die Liga hat’s gesehen. Nordenstadt ist da. Und wie!
Kader:
Sam Kraft, Ben Hoppe, Nikolas Große-Weischede, Dzenad Mustafic, Luke Goßmann, Luca Dorian Bansemir, Julian Amthor, Tim Runkel, Batiste Lang, Niklas Göbel, Lennox Fuss, Shahrouz Sepanlou