SpielberichtewAJ – Kampfgeist pur: Die Norschter Mädels holen sich das Remis der Moral!

von Bastian Amthor

 

Regionalliga 25/26, 26. Oktober 2025, 18:00 Uhr – Taunushalle Nordenstadt. Sonntagabend, Flutlicht-Feeling, volle Tribünen. Die weibliche A-Jugend des TuS Nordenstadt empfing die HSG Ahnatal/Calden – und wer dachte, es wird ein ruhiger Abend, der hatte sich geschnitten. Am Ende stand ein 31:31-Unentschieden, das sich für die „Norschter Mädels“ eher wie ein kleiner Sieg anfühlte. Eine Partie, die alles hatte: Emotionen, Rückschläge, Führungen, Comebacks – und ganz viel Herz.

Der Start? Zäh. Die Gäste legten los wie die Feuerwehr, und nach neun Minuten stand’s 1:5. Aber wer die Nachwuchs-Ladies kennt, weiß: Aufgeben ist keine Option. Mit klarer Ansage von der Bank kam die Wende – und sie kam mit Wucht! Julia Beyer übernahm Verantwortung im Rückraum Mitte, lenkte das Spiel und traf selbst doppelt, davon einmal eiskalt vom Punkt. Eloise Lang, die Powerfrau am Kreis, rackerte unermüdlich und traf nicht nur, sondern zog Lücken, öffnete Räume, brachte Energie.

Dann kam der Moment, in dem das Spiel kippte: Sinja Quade – acht Treffer! – fand ihren Rhythmus auf Rechtsaußen. Ob aus spitzem Winkel, nach Tempogegenstoß oder mit der Hand im Gesicht – das war Präzision pur. Jede Bude ein Momentum-Booster für die Norschter „A“. Und als Paula Scharriär auf der linken Außenbahn ihre Sprungwürfe auspackte und Anika Janson mit Durchbrüchen aus dem Rückraum für Alarm sorgte, tobte die Taunushalle.

Zur Pause stand’s 17:12 – die Halle vibrierte, die Bank klatschte, Nordenstadt war im Flow. Doch Handball wäre nicht Handball ohne Drama. Nach dem Seitenwechsel drehte Ahnatal/Calden nochmal auf, angeführt von einer überragenden Pilz, die am Ende 13 Tore erzielte. Doch die Norschter Mädels hielten dagegen – und wie! Luna Bansemir (3 Treffer) zog das Spiel in der heißen Phase an sich, Lejla Malcocevic kam rein, brachte Wucht, und netzte gleich doppelt. Auch Tamara Kopf auf Rückraum Links zeigte ihre Kaltschnäuzigkeit – drei Treffer, drei Emotionsexplosionen.

In der Abwehr stemmten sich die Norschter Ladies mit allem dagegen. Da wurde geschoben, kommuniziert, geblockt – echtes Team-Defense-Play. Und wenn die Gäste mal durchkamen, dann stand Leni Clemens zwischen den Pfosten: Reaktionsschnell, furchtlos, da wenn’s zählt, parierte zwei freie Würfe und hielt den Punkt fest. Die Keeperin verdiente absolut Standing Ovations – stark, stabil, präsent.

Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. 57. Minute, 30:30 – die Halle kochte. Eloise Lang fasste sich ein Herz, tankte sich am Kreis durch und brachte die Norschter Mädels mit 31:30 in Front. Sekunden vor Schluss kam Ahnatal/Calden nochmal – Ausgleich. Schlusssirene. 31:31. Ein Punkt, der sich nach viel Arbeit, aber noch mehr Charakter anfühlte.

Fazit: Das war Teamspirit pur. Wurden Fehler gemacht, ja – aber die Ladies haben nie aufgehört zu fighten. Und genau das war’s – ein Fight bis zur letzten Sekunde.

Kader TuS Nordenstadt:
Leonie Langer, Nelly Bengs, Paula Scharriär, Anika Janson, Eloise Lang, Luna Bansemir, Nina Reith, Tamara Kopf, Julia Beyer, Lejla Malcocevic, Lilith Körner, Sinja Quade, Leni Clemens, Hannah Engel

Ausblick:
Am 02.11.2025 um 12:00 Uhr steht das nächste Heimspiel auf dem Plan – wieder in der Taunushalle, Gegner ist die TSG Oberursel. Nach dieser kämpferischen Leistung wollen die Norschter Mädels den Schwung mitnehmen, defensiv stabiler werden und den ersten Heimsieg der Saison feiern. Der Spirit stimmt, das Team wächst zusammen – und das spürt man in jeder Sekunde.

TuS Nordenstadt 1883 e.V.