Herren ISpielberichteBenefizspiel gegen die Ukraine übertrifft alle Erwartungen

Am Dienstagabend durfte die Taunushalle Schauplatz eines ganz besonderen handballerischen Ereignisses werden.

Die ukrainische Handballnationalmannschaft war zu Gast, um ein Freundschaftsspiel gegen die heimischen Schutter auszutragen.

Die Gäste absolvierten in den Tagen zuvor ihr Trainingslager zur Vorbereitung auf ihr Qualifikationsspiel gegen die Niederlande in Nordenstadt. So bot es sich also an, dass man als Abschluss ein Benefizspiel gegen den Lokalmatatdor TUS Nordenstadt stattfinden ließ.

Die Vorzeichen für die Nordenstädter standen allerdings nicht besonders gut. So läuft der normale Spielbetrieb unter Haftmittelverbot, weshalb man lediglich drei Trainingseinheiten hatte, um sich auf das Spiel mit Harz einzustellen, da es im Profibereich Gang und gäbe ist dem Spielgerät mithilfe von Harz den maximalen Grip zu verleihen.

Die Taunushalle platzte bei über 400 Zuschauern, die für eine furiose Stimmung sorgten, aus allen Nähten. Die Atmosphäre war überwältigend.

Die Fahnenträger, das Einlaufen, das Singen der Nationalhymnen. Die Nordenstädter Sporthalle sorgte an diesem Dienstagabend für Gänsehautstimmung.

Das Spiel war wie erwartet schwer. Ziel war es weniger als 50 Tore zu kassieren und mindestens zehn zu werfen. Immerhin ein Teil davon konnte erreicht werden.

Von Beginn an drückten die Ukrainer aufs Tempo, sodass den Schuttern Hören und Sehen verging. Schnell lag man mit 0:5 zurück.

Das Spiel mit dem ungewohnt klebrigen Ball und die Reizüberflutung der ganzen Eindrücke in der Halle sorgten anfangs für Überforderung.

Erst als Luca Faulhaber das erste Ausrufezeichen setzte und einen 7m entschärfen konnte, kamen die Schutter langsam im Spiel an. Als Robin Göbel im direkten Gegenzug noch das erste Nordenstädter Tor des Tages erzielte, brachen alle Dämme.

Von nun an wuchs das Selbstvertrauen und das Spiel wurde im Angriff immer sicherer. Abwehrmäßig fand man gegen die körperlich deutlich überlegenen Gäste selten Mittel diese zu stoppen.

Teilweise konnte der TUS aber wirklich ansehnliche Angriffe vorbringen und immer wieder zu Torerfolgen kommen. Vor allem die Rückraumspieler konnten gelegentlich in gute Wurfsituationen gebracht werden.

Im weiteren Verlauf des Spiels schalteten die Ukrainer einen Gang zurück, sodass die heimischen Schutter langsam, aber sicher, auch in der Abwehr einen etwas besseren Zugriff bekamen.

In der zweiten Halbzeit konnte Jan Ziegler mit einer fulminanten Doppelparade nochmal für Aufsehen sorgen und die Halle zum Beben bringen.

Leider konnten die Schutter in Halbzeit zwei lediglich drei Tore erzielen, sodass sich die offensiven Highlights in Grenzen hielten.

Jeder einzelne, der für dieses Spiel in den 16er berufene Spieler bekam seine Spielanteile und somit die Chance diese Once in a lifetime Atmosphäre aufzusaugen und zu genießen.

Am Ende stand ein 9:43 auf der Anzeigetafel, wobei das letzte Nordenstädter Tor durch einen vom Schiedsrichter selbst ausgeführten 7m erzielt wurde. Doch das Ergebnis interessierte letztlich niemanden. Stand doch das Erlebnis für alle im Vordergrund.

Für den TUS spielten (Tore/7m):

Faulhaber (TW), Ziegler (TW), Pfirrmann (2), Solbrig (2), Göbel (1), Wiener(1), Feuerstein(1),  Spingat (1), Obergfell, Vetter, Freistadt, Pflug, K. Wendt, M. Spieker, Gebecke, Schwenzer

TuS Nordenstadt 1883 e.V.